Im Leben herrscht immer ein Gleichgewicht - man kann nicht nehmen, ohne auch zu geben.
Yehudi Menuhin
Erstens: Ich hab' keine Ahnung, wer der Typ (oder die Frau? o.o) ist, die diesen weisen Spruch von sich gegeben hat, ich hab' ihn heute in der Zeitung gelesen. Allerdings klingt der Name ein wenig nach einem Fantasy-Roman, findet ihr nicht? :)
Zweitens: Eigentlich wollte ich in diesem Eintrag über ein ganz anderes Thema schreiben, das mich schon ein paar Tage beschäftigt, für das ich allerdings erst seit gestern, seit der Vorlesung um 8 Uhr früh, Worte habe. Aber es hat sich etwas anderes ergeben! ;)
Als ich gestern um ungefähr 20 Uhr nach Hause zu meinen Eltern kam, bekam ich erstmal eine Menge Neuigkeiten serviert und servierte meinerseits die News. So weit, so gut.
Dazu saß ich mit meiner Mutter auf der Couch, mein Bruder war gerade nicht zuhause und meine Schwester kam erst nach ein paar Minuten aus ihrem Zimmer. Mein Vater wuselte in der Zeit im Wohnzimmer und Garten und wo-weiß-ich-denn-noch herum und legte irgendwann ein Prospekt von einem Auto auf den Wohzimmertisch.
Ich dachte mir nichts Großartiges dabei, eher: "Aha, ein Prospekt, das wird er sich wohl nachher noch ansehen..." Dann sagte meine Schwester aus heiterem Himmel: "Also, ich würde nicht das Candy-Blau nehmen, das ist hässlich!"
Ich hab' nur komplett verständnislos geguckt, offenbar, meine Mutter hat nämlich ziemlich amüsiert gelächelt. Ich hab' dann nur "Äh, okay..." geantwortet, was meine Schwester offenbar dahingehend (richtig) interpretierte, dass ich (noch) keinen Schimmer davon hatte, wovon sie da sprach.
Ich wurde dann aufgeklärt, dass meine Eltern vorhaben, mir ein Auto zu kaufen. Mit der Begründung, dass das Sparbuch ja sowieso keinen Ertrag mehr bringe. [Im Endeffekt spielt's keine Rolle mehr, aber dazu später!] Ich war erstmal perplex und irgendwie happy, weil ich nicht im Geringsten damit gerechnet hatte.
Das Prospekt, das mir vorgelegt wurde, sollte dazu dienen, mir die verschiedenen Farbmöglichkeiten vorzustellen. Dann wurde noch kurz über mögliche Probefahrtermine gesprochen, bis wir zu dem Ergebnis gekommen sind, dass ich das nicht machen werde können, weil die Tage, an denen ich in der Stadt sein werde, Feiertage und Wochenenden (vorwiegend Sonntage) sein werden.
Später, als dann der Hase kam, erzählte ich ihm gleich die Neuigkeit, er reagierte allerdings nur mit aufgerissenen Augen und hochgezogenen Augenbrauen. Wir haben dann gemeinsam die Farbe ausgesucht. ;)
Später, im Bett, fragte er dann: "Wer finanziert eigentlich die Erhaltung?" Ich war etwas überfordert, weil ich mir über diese Frage (und auch andere, wie zum Beispiel, was wirklich der Grund war,...) noch keine Gedanken gemacht hatte. Ich meine, ist doch auch verständlich, nach der Überraschung.... Oder?
Wir haben dann relativ heftig angefangen zu diskutieren, weil mir irgendwie der Enthusiasmus seinerseits fehlte. Ich dachte, er würde sich für mich und mit mir freuen...
Im Endeffekt haben wir dann das Thema gewechselt und geschlafen. Bevor ich eingeschlafen bin, habe ich mich allerdings gefragt, ob dieses Wochenende mit all seinen stressigen Terminen unserer Beziehung nicht irgendwie schaden könnte. Eigentlich hab' ich mir gedacht, dass ich heute Morgen noch sauer auf ihn sein würde, aber irgendwie ist das wohl im Schlaf verpufft...
Heute beim Mittagessen habe ich dann nochmal nachgefragt, wie das jetzt genau aussehen würde mit dem Auto.
Was hat es mit meinem Sparbuch auf sich?
Das Geld dort liegen zu lassen, rentiert sich nicht mehr wirklich, weil der Zinssatz unter 1% liegt, und wenn man dann noch die KEST abzieht, blabla...
Wer finanziert den Erhalt des Autos?
Meine Eltern tragen jegliche Kosten außer denen des Sprits. Eh noch teuer genug, aber ich hab' gleich klar gestellt, dass meine Schwester mir finanzielle Unterstützung geben muss, wenn sie mit dem Auto fährt. Es kann ja immerhin nicht sein, dass ich wochenlang nicht mit dem Ding fahr' und dann den Sprit zahlen muss.
Auf wen wird das Auto angemeldet?
Auf mich, klarerweise, war da die Antwort. :D
Wie viel ist denn nun auf dem Sparbuch, dass wir uns ein Auto darum kaufen können?
Tja, das wusste dann niemand. Ich war kurz verwirrt, weil ich dachte, wir würden ja immerhin ein Auto darum kaufen. Dann wurde klar gestellt, dass meine Eltern das Auto von ihrem Geld kaufen. Das wirft zwar mehr Fragen auf, als es beantwortet, aber naja... Warum war dann das mit dem nicht rentablen Sparbuch wichtig, wenn es eh nicht damit zusammenhängt?! Es verwirrt mich, aber eigentlich sollte es mir ja egal sein, ist ja nicht mein Geld, das ausgegeben wird. :D Und meine Eltern werden sich das schon überlegt haben.
Tja, auf jeden Fall werden meine Eltern wohl mal Probe fahren gehen, wenn's nichts zu bemängeln gibt, das Auto kaufen und ich werd' bald stolze Besitzerin eines blauen Ford Fiesta sein. :)
Und jetzt setz' ich mich wieder raus in den Garten und hol' mir einen Sonnenbrand beim Arbeiten für die Uni. :D