Paradies
The greatest thing you'll ever learn is just to love and be loved in return.
Moulin Rouge
Sri Vaikuntam. Paradiesischer Ort. (Bruno Ziauddin: Curry-Connection.)
Das Paradies.
Palmen. Warmer, feiner Sand, der zwischen den Zehen durchrieselt. Warm, angenehm warm. Nicht so heiß, dass man sich bei der bloßen Berührung die Fußsohle verbrennt. Eine Hängematte, gespannt zwischen zwei Palmen. Das Sonnenlicht fällt durch die Palmblätter. Nicht direkt, brennend, heiß, sondern angenehm aufwärmend. Das Rauschen der Wellen, in regelmäßigen Abständen. Keine Menschen in der Nähe. Niemand, der einem etwas verkaufen will. Niemand, der gewisse Dinge bis zu einem bestimmten Termin einfordert. Keine lärmend spielenden Kinder. Gar nichts. Höchstens ein Schmetterling, der lautlos vorbeischwebt. Ein gutes Buch. Gerne ein dicker Wälzer. Aber nicht so schwer, dass man ihn kaum halten kann. Ein erfrischendes Getränk, auf wundersame Weise nie leer. Sich im türkisblauen, klaren Wasser abkühlen.
Sri Vaikuntam. Paradiesischer Ort.
Oder doch eine Waldlichtung? Ein lichtüberfluteter Grasteppich. Rund herum hohe Bäume, aber dennoch halten sie das Licht nicht ab. Weiches Gras. Hin und wieder ein paar Blumen. Vereinzelt Farne. Das Rauschen der Blätter im leichten Wind, eine angenehme Brise. Scheue Blicke von Waldbewohnern, die sich ja doch nicht näher herantrauen. Und wieder das gute Buch. Schäfchenwolken, die am Himmel vorüberziehen, aber die Sonne in ihrem Strahlen nicht beeinträchtigen. Ein Vogel, der den Tag besingt.
Sri Vaikuntam Paradiesischer Ort.
Für eine Zeit die Einsamkeit genießen.
Paradiesisch.
Träumen darf man ja noch...
Lektüre
London ist allzu sehr erfüllt von Nebel und ernsthaften Leuten.
Oscar Wilde (1854-1900), irischer Schriftsteller
Manchmal, wenn ich ein paar Minuten Zeit habe bis zum nächsten Termin oder wenn der Hase einen Film sieht, der mich nicht anspricht, suche ich mir eine Lektüre, in die ich mich nicht erst großartig einlesen muss.
Nachdem ich im Moment nur Dulce Compañía von Laura Restrepo (Ich muss mich korrigieren. Als ich den Text in einer langweiligen Übung geschrieben habe, hatte ich das Buch noch vor mir. Aber jetzt... Ich bin vor ein paar Minuten fertig geworden.), meine spanische Unilektüre, als "Freizeitlektüre" zur Verfügung habe, in die ich mich sehr wohl erst einlesen muss, schränkt das die Auswahl erheblich ein. Bis ich auf die Idee gestoßen bin, Blogs chronologisch (also von hinten nach vorne) zu lesen. Im Moment leben ich in einem Teil des Lebens der Buchstabensuppenköchin mit. Das funktioniert wohl zum Teil auch deswegen so gut, weil der Blog (leider) seit einiger Zeit auf Eis gelegt ist.
Bei der Lektüre und der Betrachtung der vielen verschiedenen Blogger, die ihre Gedanken in den Kommentaren hinterlassen haben, drängt sich mir eine Frage auf:
Sind Blogs lesenswerter, wenn sie sich um Personen drehen, denen es nicht gut geht, die Probleme in ihrem Leben haben, et cetera?
Sind wir so "geil" auf schlechte Neuigkeiten, dass uns die Nachrichten, die uns Gutes berichten, gar nicht so sehr berühren, so packend fesseln?
Hat dieses Phänomen etwas mit unserer Sensationsgeilheit zu tun?
Bemerkungen am Rande:
- Fast geschafft: Die Seminararbeit, die mich noch in den Wahnsinn treibt, ist in ihren Grundzügen fertig. Jetzt muss sie nur noch gekürzt werden, sie hat ungefähr eine Seite zu viel.
- Verletzungsgefahr: Meine werten Mitbewohner (wer auch immer es war...) halten es nicht für notwendig, nach einem fallen gelassenen Glas in der Küche den Staubsauger auszupacken. Folglich hab' ich mir die linke Fußsohle aufgeschlitzt, in einer der rechten Zehen scheint noch ein kleiner Splitter zu stecken, alleine komm' ich aber nicht ran...
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