Meine beste Freundin, die jüngere der beiden älteren Schwestern des Hasen (Macht das Sinn?^^), wird den Mathemagiker heiraten, Ende August.
Wie ich hier schon mal erwähnt hatte, sind die beiden nur wenige Monate länger zusammen als der Hase und ich, wenn ich mich recht erinnere, werden es im September 3 Jahre Beziehung bei ihnen, dementsprechend waren wir überrascht, als sie uns ihre Heiratspläne mitgeteilt haben. „Die haben’s aber eilig!“, bemerkte der Hasenschwager – durchaus treffend ;) – im Zuge der Verkündigung auf seiner Terrasse.
Nun, fast ein Jahr und eine Hochzeit, nämlich die des Hasenbruders, später, ist es an der Zeit, ein Kleid für die Braut zu finden. Um ehrlich zu sein, haben wir den ersten Versuch schon am letzten Wochenende gestartet. Um genau zu sein, hatte ich nur wegen dieses Termins die Heimreise angetreten. Sonst hätte sich für mich die Anreise keinesfalls ausgezahlt. Ich bin übrigens dazu auserkoren, weil ich zur „Zubraut“ erwählt wurde.
Um 11 Uhr hatten wir einen Termin in einem Geschäft, in dem die beste Freundin schon mal ein Ballkleid gekauft hatte. Als die Hasenmutter und ich dort eintrafen, waren die beste Freundin und die Hasenschwester, die zufällig gerade zu Besuch war, schon vor Ort und man sah ihnen schon von Weitem an, dass irgendwas hier nicht stimmte. Stein des Anstoßes war ein kleiner weißer Zettel, der an der Tür hing und mit ein paar wenigen schwarzen Buchstaben bedruckt war. Aber schon diese wenigen Buchstaben reichten, um uns in helle Aufregung zu versetzen: ‚Samstag wegen Großhandelstermin geschlossen‘. Von dem Grammatikfehler mal abgesehen hatten wir einen Termin!!! Die beste Freundin versuchte wiederholt, bei der angegebenen Telefonnummer anzurufen, aber auf die gefühlt 2 Sekunden des Anrufbeantworterbandes passte nur der Name und „Wir hätten eigentlich einen Termin, stehen aber vor verschlossenen Türen…“
Die Hasenschwester und ich bemühten unterdessen Smartphones und meine Mama, die in der Stadt aufgewachsen war, um neue Anlaufstellen, während noch die fünfte im Bunde, eine Freundin des Mathemagikers, eintrudelte. Also ging’s los zum nächsten Laden. Und da – oh Wunder! – war auch geschlossen.
Wir versuchten’s im Secondhandladen der Caritas, weil die da manchmal auch Brautkleider haben. Aber das einzige, das sie hatten, gefiel der besten Freundin nicht und gepasst hätte es ihr auch nicht.
Als Option Nummer 4 riefen wir bei dem Laden an, in dem der Mathemagiker seinen Anzug kaufen wird, dort hieß es, dass wir natürlich kommen könnten… Wenn wir es denn in 10 Minuten schaffen würden… Ein Ding der Unmöglichkeit – natürlich!
Als letzten Ausweg gab es nur noch das eine Geschäft, in das die beste Freundin eigentlich nicht gehen wollte, weil sie sie in der anderen Zweigstelle beim Aussuchen des Brautkleides der Hasenschwester so unfreundlich behandelt hatten. Wir gingen trotzdem hin, es müssen ja nicht alle so sein, nicht wahr? Die Verkäuferin dort war an sich ja ganz nett, allerdings erklärte sie uns, dass das Anprobieren von Brautkleidern nur mit Termin möglich wäre, sie könnte uns nur das iPad geben, damit wir uns die Fotos anschauen könnten. Naja, besser als nichts, aber die beste Freundin war danach schon sehr frustriert, vor allem, weil ihr auch auf den Fotos kein Kleid so richtig gut gefiel…
Als dann noch die Hasenschwester anfing, Ballkleider zu probieren, und sich dann im Endeffekt das Kleid auch kaufte, merkte man der besten Freundin schon an, dass sie ihre Frustration nur mühsam unterdrücken konnte.
Nach dieser erfolglosen Aktion starten wir am Dienstag einen neuen Versuch…