Ich bin Studentin und zwar in einer Stadt, die ungefähr 200 Kilometer von meiner Heimatstadt entfernt ist. 2 Stunden Zugfahrt sind also einfach zu viel, um jeden Tag hin und her zu fahren.
Im ersten Semester, beziehungsweise im Großteil davon (Oktober - Weihnachtsferien 2011) hab' ich in einem Studentenheim im verhasstesten Bezirk dieser Stadt gehaust. Mein "Hasenstall", wie ich mein Reich mehr oder weniger liebevoll genannt hab', war ein 6 Quadratmeter winziges Zimmerchen mit abgenutztem Mobiliar, bestehend aus einem Hochbett, einem Kasten, einer Truhe, 2 kleinen Regalen, einem Tisch und einem Sessel. Küche und Bad in vergleichbarer Größe musste ich mir mit 3 anderen teilen. 2 von denen sprachen nicht mal Deutsch. Das ist zwar kein persönliches Hindernis für mich, aber es ist doch hinderlich, wenn du dich auf Englisch über alles mögliche verständigen musst.
Auf jeden Fall hatte meine Mutter solche Angst um mich, dass sie mir erstens eine Jahreskarte für die Bahn gekauft hat, damit ich zumindest jedes Wochenende heimkommen konnte. Und zweitens haben wir sofort angefangen, eine Wohnung (zum WG-Gründen) oder eine bestehende Wohngemeinschaft zu suchen.
Fündig geworden bin ich dann Ende Oktober, Anfang November - nach einigen Enttäuschungen. Seit 1. Januar 2012 wohne ich nun in dieser 5-Personen-WG im Bezirk, in dem auch mein Freund wohnt (Zur damaligen Zeit war er nur EIN Freund, nicht MEIN Freund.^^).
Seit demselben Zeitpunkt habe ich in dieser WG nicht nur einen Auszug, sondern 4einhalb mitgemacht. Die letzten zweieinhalb möchte ich euch gerne näher präsentieren, weil ich mich fürchterlich über die Menschen aufgeregt habe.
Ende Juni ist unser werter Hauptmieter ausgezogen. Dass wir das erfahren haben, war eigentlich reines Glück. Ich hab' ihn zufällig in der Wohnung beim Zusammenräumen getroffen und hab' ihn mehr aus Spaß gefragt, ob er auszieht. Er sagt eiskalt "Ja". Bei seinem Auszug hat er - ohne es uns zu sagen - einiges mitgenommen, von dem wir nicht mal wussten, dass es ihm gehört. Die allgemeine Annahme war, dass die Sachen Allgemeingut waren. Auf jeden Fall hatten wir eine Zeit lang weder Küchentisch (Die Stühle hat er zurückgelassen...), noch Regale für unsere Speisekammer, noch einen Staubsauger. Das kommt jetzt alles der Reihe nach wieder in die Wohnung, weil meine Eltern sowieso eine neue Küche bekommen, im Moment.
In dieses Zimmer ist dann im Sommer ein Mädel "eingezogen", das ich bis heute nicht persönlich kenne, weil ich zu dem Zeitpunkt, als sie da war, um sich vorzustellen, auf Urlaub war. Das ist aber nicht weiter tragisch, weil sie - aufgrund von Unstimmigkeiten mit unserem Hauptmieter, der ja gar nicht mehr in der Wohnung wohnt - schon wieder auszieht/ausgezogen ist. Das ist der halbe Auszug, weil die Werte nicht mal irgendwelche Möbel in dem Zimmer hatte. Auf jeden Fall hat sie mich per Mail gefragt, ob ich demnächst mal in der Stadt wäre, um mir die Interessenten, die sie schon gefunden hätte, anzusehen. Ich hab' ihr gesagt, dass ich nächste Woche von Mittwoch bis Freitag da wäre. Tagelang kommt keine Antwort. Vor kurzem hab' ich ihr nochmal geschrieben, um nachzufragen, ob da jetzt Leute kommen, oder nicht, oder wie's aussieht. Da schreibt die doch eiskalt zurück, dass sie das Zimmer so schnell wie möglich loswerden musste (Nein, das konnte nicht bis nächste Woche warten! -.-) und deswegen hat sich einer meiner WG-Kollegen, der gerade seinen Doktor in Mikrobiologie macht und deswegen jeden Tag von früh bis spät im Labor steht, die schon angesehen und einen ausgesucht... Kein Mitspracherecht für mich, kein Mitspracherecht für meine Freundin, von der ich gleich noch mehr erzähle. Ich war irgendwie ziemlich genervt, vor allem, weil ich gerne mehr Stabilität in der WG hätte.
Der andere Auszug findet erst so richtig statt, und zwar mit 1. Oktober. Weil wir das lästige Casten leid waren, hab' ich mich in meinem Freundeskreis umgehört, ob jemand ein Zimmer brauchen würde. Schlussendlich hat sich da eine Freundin von mir gemeldet. Wir waren schon soweit, dass sie bald den Vertrag unterschreiben würde und so, da schreibt mir auf einmal der Vormieter, ob das jetzt schon fix wäre, dass die da einzieht, wenn nicht, würde er nämlich überlegen, doch zu bleiben. Das WG-Gefühl wäre ohne unseren Hauptmieter doch ein ganz anderes. Ursprünglich war sein Grund, dass ihm das Zimmer zu dunkel ist. Ich bin da echt vor dem PC gesessen und hab' das E-Mail angestarrt, als hätte mir E.T. höchstpersönlich geschrieben, er wolle einziehen. Ich dachte, das kann jetzt nicht wahr sein.
Im Endeffekt hat meine Freundin das Zimmer genommen, er sucht - hoffentlich schon - ein neues Zimmer und ist wirklich mit 1. Oktober ausgezogen. Angeblich wird's knapp.
Es ist zwar insofern kein Problem, weil meine Freundin dann in der Zwischenzeit in meinem Zimmer schlafen kann und ich wohn' solange bei meinem Freund. Oder sie schläft bei ihrer Schwester. Aber es ist einfach ausgemacht, dass er mit 1. Oktober raus ist. Also hat er draußen zu sein. Woanders hätte er sich auch daran halten müssen.
Ich sag's euch, am liebsten wär's mir, wenn die jetzt alle mal für ein paar Jahre da drinnen bleiben würden in der Wohnung. Langsam reicht's mir. Ich lern' zwar gerne neue Leute kennen, aber in meinem Heim hätte ich doch gerne etwas Stabilität und Ruhe. :)
Es sieht aus, als hätte ich hier jeden Tag etwas gebloggt. Aber der Schein trügt. :D Ich hab' hier zwar immer wieder einen Artikel angefangen, aber ihn nie an einem Tag zu Ende gebracht.
Naja, für's Erste müsst ihr euch mit der Auswahl dieser 3 Artikel zufrieden geben, ich fahr' jetzt erstmal über's Wochenende weg.
Vermutlich wird das Geblogge mit dem Beginn des Semesters wieder regelmäßiger. Regelmäßiger Tagesablauf und so... ;) Irgendwie freu' ich mich doch schon wieder...