So, wie versprochen/angekündigt/angedroht, die neue Kategorie.
Mein Hirn hat eine ungewöhnliche (Zumindest hab' ich noch niemanden gefunden, dem's genauso geht.), manchmal etwas störende Angewohnheit: Es merkt sich Situationen, vorwiegend Situationen, die für mich unangenehm waren, zum Zeitpunkt ihres Geschehens, oder mich irgendwie für die Zukunft prägten. Und zwar merkt es sich die Situationen ganz genau. Sie laufen dann (zu den ungünstigsten Zeitpunkten, wann sonst?) wie ein Film vor meinem inneren Auge ab.
Die Top 2 dieser Situationen (ohne innere Reihenfolge):
- Ich sitze mit meiner Nachbarin aus der Heimatstadt in ihrem Zimmer. Wir hatten davor ziemlich gestritten (Ziemlich endgültig gestritten, wir haben uns in weiterer Folge sehr auseinander gelebt.) und sie meinte in dieser Situation, dass unser Streit doch dämlich sei, ich einfach meine Schuld eingestehen sollte, dann würde es wieder passen. Ich weiß nicht mehr, worüber wir gestritten hatten, aber ich bin mir zu tausend Prozent sicher, dass sie den Fehltritt beging. Vor allem auch, weil sie offenbar ihrer Mutter diese Streitgespräche jedes Mal falsch erzählt hatte, worauf sich die natürlich bei meiner Mutter beschwerte. (Hach, ja, es hatte schon seinen Sinn, dass wir nichts mehr miteinander zu tun haben, bis auf ein "Hallo" quer über den Gartenzaun, wenn wir uns zufällig sehen.)
- Treffpunkt in unserem Jugendraum, so wie jedes Wochenende damals. (Nach dem Umzug ja nun nicht mehr möglich.) Der Hase, der damals noch einen "normalen", aber nicht gewöhnlichen Spitznamen hatte, und die Pferdebesitzerin sind schon da. An dem Tag hatte mir der Mechaniker gestanden, er wäre in mich verliebt (Er hat ein etwas seltsames Verhältnis zu Frauen und zur Wahrheit, auf jeden Fall war ich nicht glücklich darüber.). Da meinte die Pferdebesitzerin, sie müssten mir etwas erzählen. Ich antwortete: "Nur raus damit, heute kann mich nichts mehr schocken!" - "Wir sind jetzt zusammen!" Ich war kurz überrascht, weil ich die Entwicklung davor nicht mitbekommen hatte, aber freute mich in dem Moment für die beiden. Rückblickend betrachtet, war es vielleicht in der Hinsicht prägend, dass sie mir jetzt immer noch in meinen Träumen erscheint und mir fast jedes Mal den Hasen ausspannt. Ich mag sie sehr gerne, keine Frage, aber offenbar bin ich traumatisiert.
Na, was hab' ich denn gesagt? Ich wusste doch, dass die kurzen Statements länger werden, wenn ich denn mal angefangen habe, zu schreiben.