Manchmal spielt das Leben schon wirklich unfair. Ich begrenze den Zeitraum gerne auf eine Woche. Beziehungsweise wünsch' ich mir, dass diese Schulhofschlägerphase meines Lebens nur eine Woche andauert.
Angefangen hat's am Mittwoch mit meiner Volleyballverletzung. Nur war mir da noch nicht klar, was für ein mieses Schwein von einer Woche sich da in meinem Leben breit macht.
Bewusst geworden ist es mir gestern, als ich mich mit dem Hasen gestritten habe.
Er hat gemeint, er und seine WG-Kollegen würden zum Abendessen Hühnchen machen. Weil ich aber kein Hühnchen mag, hab' ich ihm gesagt, er solle einfach danach vorbeikommen, ich wäre eh zuhause. Als er um 21:30 Uhr immer noch nicht da war, hab' ich mal eine SMS geschickt, um zu fragen, ob er denn noch kommen würde. Er meinte: "Ja, jetzt." In seiner nüchternen Art, schriftlich zu kommunizieren.
Ich hab' mich gefragt, was um alles in der Welt so lange dauern würde, dass er, wenn er (nach meiner Annahme) um 17:45 Uhr seine Wohnung betritt, eine Stunde für das Kochen braucht (währenddessen duschen geht), dann eine halbe Stunde isst, erst so viel später kommt.
Ich meine: Es hätte ihm ja auch auf dem Weg hierher etwas passiert sein können. Die Leute hier fahren wirklich rücksichtlos.
Er hat jedenfalls gesagt, der Gitarrist wäre erst um 20 Uhr von der Uni gekommen, deswegen hätte alles so lange gedauert. Und sie haben noch ihr Radio für die Küche aufgebaut und angeschraubt (so ein hängendes).
Auf jeden Fall hab' ich erst, als wir schon im Bett lagen und kuschelten, gesagt, er möge doch einfach nächstes Mal schreiben oder anrufen und mir Bescheid geben, dass irgendwas das Ganze verzögert. Er war zwar ziemlich sauer, weil er nicht verstanden hat, warum ich mich aufregte und so weiter. Aber im Endeffekt hat er mir dann zugesagt, mich beim nächsten Mal zu benachrichtigen.
Heute Früh hab' ich mich schon wirklich zusammenreißen müssen, um nicht wieder einen Streit anzufangen. Wir möblieren im Moment meine Studenten-WG fertig, weil durch die diversen Auszüge ja einige Möbel mit ihren Besitzern das Weite gesucht haben. Gerade ist eine Art Wäscheständer, der an die Wand montiert wird, dran.
Der Hase meinte, das würde sicher lange dauern, also hab' ich schon mal angefangen, das zusammenzustecken und so. Ich hab' aber leider in der Anleitung etwas missverstanden, deswegen war irgendwo so eine Art Platte zum Dazwischenstecken zu viel. Aber anstatt die einfach rauszunehmen, hat er alles noch einmal auseinander genommen und selbst zusammengebaut.
Ich bin zwar keine große Leuchte in solchen Dingen, aber ein bisschen Anleitungen lesen kann ich doch...
Vorhin wollte ich gerade den Rest noch zusammenbasteln, weil der Hase das Grundgerüst schon an der Wand montiert hat. Zwar falsch herum, wie sich herausgestellt hat, aber egal...
Jedenfalls hat das nicht funktioniert. Einer der Streben von diesem Ding ist leicht schief, was das Einbauen leicht kompliziert macht.
Bevor ich Gefahr lief, mich noch zu verletzen, hab' ich aufgegeben und mir gesagt, dass ich erst den Hasen das Grundgerüst richtig herum montieren lasse und dann sehen wir uns das gemeinsam noch einmal an.
Und mein momentanes Arbeitspensum übersteigt sowieso meine Fähigkeiten. Ich hätte so viele Texte, die durchgearbeitet werden wollen, dass ich schon gar nicht mehr weiß, wo mir der Kopf steht.
Eigentlich fehlt nur noch, dass ich mich beim heutigen Volleyballtrainig noch verletze. Wäre eigentlich gar nicht so abwegig...