Wie das Leben so spielt...: 2012-11-09
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09
November
Zwischen Erleichterung und Wut liegen Ernüchterung und Erschöpfung.

Meine Mutter musste sich heute Früh nach besiegt geglaubtem Krebs noch einmal operieren lassen. Wieder wurden insgesamt drei Zysten entdeckt, die man vorsichtshalber so bald wie möglich entfernte.
Zwar hab' ich heute Mittag eine SMS von ihr erhalten mit den Worten "Passt alles, lg Mama", aber ich habe einen Anruf zwei Stunden später trotzdem für notwendig gehalten. Schließlich wusste ich nicht einmal genau, weswegen sie operiert wurde, weil sie das - um es vor meiner, in dieser Hinsicht übernervösen und überfürsorglichen Oma geheim zu halten - nicht mal uns Kindern genau gesagt hat. Meine Vermutung mit den Zysten war allerdings richtig.
Auf jeden Fall ging mein Vater ans Telefon, als ich bei meiner Mutter anrief, und erklärte mir in gut gemeintem Mediziner-Fachkauderwelsch, dass es drei Zysten waren, von denen aber laut den ersten Tests keine bösartig war.
Meine Erleichterung war grenzenlos. Gut, dass ich saß, sonst hätte ich mich vermutlich setzen müssen. ;) Noch ein weiteres Mal diese Tortur mit der Chemotherapie, die meine Mutter nicht verträgt, mit diesem Ständig-abrufbereit-Sein, falls Mama wieder einmal umkippt, Papa aber keine Infusionen mehr zuhause hat, welche holen fahren muss, meine Geschwister (mittlerweile 16 und 13, damals noch um 3 Jahre jünger...) das aber nicht ausgehalten hätten, und daher ich vom Geburtstag Feiern weg muss, um bei Mama am Bett zu sitzen, falls sie wieder ohnmächtig wird, mit dieser ständigen Angst, was passieren könnte, falls die Chemo nicht anschlägt, und so weiter...

Obwohl das zwar - dem Himmel sei Dank - wunderbar seinen guten Lauf ging und geht, macht mich mein Hauptmieter nach wie vor wahnsinnig.
Ich laufe ihm jetzt schon eine Woche lang per SMS hinterher, um endlich Einsicht in diesen Hauptmietvertrag zu bekommen. Es erinnert mich schon ein bisschen ans Zähne Putzen: Zwei Mal täglich Zähne Putzen, ein Mal täglich dem Hauptmieter eine SMS schicken. Er ignoriert mich beinhart.
Ich hab' heute sogar schon virtuell in meinen E-Mails gewühlt, seine E-Mail-Adresse rausgesucht und ihm ein schon etwas angesäuertes elektronisches Briefchen geschickt:
"Sag mal, ignorierst du meine SMS? Langsam geht mir das nämlich auf den Geist, dass ich dir seit einer Woche hinterher lauf wegen dem Hauptmietvertrag. Lässt du mir den in nächster Zeit nochmal zukommen?!"
Er hat jetzt das Wochenende lang Zeit, auf eine SMS oder die E-Mail zu antworten, ab Montag fahr' ich die schwereren Geschütze auf. Ein Anruf täglich, bis er abhebt. Wenn das noch nicht hilft, zusätzlich eine SMS.
Und sollte es dann noch nicht funktionieren, hetze ich ihm meine Mitbewohner auch noch auf den Hals. Drei Viertel von denen (Wir sind insgesamt 5.) brauchen nämlich noch eine Unterschrift von ihm.

Ernüchtert bin ich mittlerweile, was mein Arbeitspensum betrifft.
Ich hab' jetzt schon Abstriche gemacht und mir gesagt, dass ich eine von den Prüfungen (vermutlich die des Romanistik-Studiums) wohl im Februar beziehungsweise Anfang des Sommersemesters machen werde müssen. Auch egal.
Und sonst arbeite ich jetzt mal stur vor mich hin. Stur und stumpfsinnig. So lange, bis ich irgendwann entweder vor Erschöpfung zusammenbreche oder die Aufgaben wirklich abgearbeitet sind.
Die Vortragenden von Bildungswissenschaft nehmen wohl an, hier hätte keiner ein Zweitstudium.


 
 
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Last update: 16. Mai, 13:02
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