Fotografie
Ich hab' mir immer schon gerne schöne Bilder angesehen. In den letzten Monaten oder dem letzten halben Jahr, so genau weiß ich das auch nicht mehr, hab' ich meine unbändige Leidenschaft für die Fotografie, die tief in mir geschlummert hat, entdeckt und ans Tageslicht geholt.
Ich habe zwar schon vorher gerne Fotos geschossen und hatte auch oft eine Kamera - so eine kleine, die in jede Handtasche passt - dabei, aber ich versuchte immer, Menschen beziehungsweise belebte Augenblicke einzufangen. Jetzt bin ich zu der Erkenntnis gelangt, dass stille, unbewegte oder einfach nur dauerhaftere Momente und Motive genauso tolle Fotos ergeben wie Schnappschüsse.
Was ich leider zugeben muss, ist, dass meine Entdeckung in die Zeit eines Massenwahns gefallen ist. Offensichtlich ist es in letzter Zeit modern geworden, Fotos, wie ich sie gerne machen würde, zu schießen und auf sozialen Plattformen oder ähnlichem zu veröffentlichen. Ich weiß, das klingt jetzt etwas eigenartig, aber ich möchte gerne betonen, dass ich nicht diesem Massentrend zum Opfer gefallen bin, sondern ganz alleine diese Entscheidung gefällt habe.
Ich habe mir im Sommer dieses Jahres, der ja seit vorgestern kalendarisch dem Herbst weichen musste, eine neue, etwas bessere (als meine vorigen) Kameras zugelegt. Im Moment entstehen meine Fotografien mit einer Nikon Coolpix L810. Ich werde hier allerdings mit den Fotos beginnen, die schon etwas älter sind und daher vielleicht qualitativ nicht mit den neueren mithalten können.
Aber geht es nicht in erster Linie um das Motiv und die Art, wie es ins rechte Licht gerückt wird?
Ich muss zugeben, ich habe eine leichte Vorliebe für Detailfotografien, Landschaften und etwas anormale Perspektiven. Aber ich finde, manchmal macht erst die Abnormität das Bild aus.

Gestaltung
Nachdem die letzten Beiträge ja irgendwie eher das betrafen, was in meinem Leben auf der physischen Seite so vorgeht, möchte ich jetzt gerne wieder ein bisschen zur psychischen Seite wechseln.
Welches Mädchen, welcher Junge, das/der bestimmte Bücher am liebsten an einem Tag verschlungen hätte, hat sich nicht einmal sehnlichst gewünscht, doch selbst ein Buch zu schreiben? Bevorzugt natürlich im von ihm selbst am meisten frequentierten Bereich.
Tja, mir (und auch meiner Schwester) ist es auch so ergangen, keine Frage. Ich weiß gar nicht, wie erfolgreich - oder auch nicht - sie dieses Vorhaben abgeschlossen oder auch nur in Angriff genommen hat, mein Rekord waren 5 am Computer getippte Seiten, aufgegliedert in einen kurzen Prolog und 3 ebensokurze wie ein angefangenes Kapitel, alles natürlich sorgfältig in den Untiefen meiner Festplatte versteckt, sodass sogar ich das Dokument gerade über die Suchfunktion aufspüren musste. Als letztes Änderungsdatum scheint hier der 4. September des Jahres 2009 auf. Als Änderungszeit 01:09 Uhr.
Dieser "literarische" Ausflug - wenn man ihn überhaupt so nennen darf, ohne die Literatur zu verhöhnen - bringt mich zu meinem eigentlichen Thema.
Wenn ich mir meine letzten Beiträge so durchlese... Naja. Ich komme schweren Herzens zu dem Schluss, dass sie auf der Seite der Ausdrucksgestaltung sehr zu wünschen übrig lassen. Auf jeden Fall entsprechen sie nicht den Vorstellungen, die ich hatte.
Meine Deutsch-Professorin im Gymnasium hat mal gemeint, ich würde sehr "verschachtelte" Sätze, also mit vielen Nebensätzen und Einschüben, schreiben, die aber alle schlussendlich doch stimmen, mit den Beistrichen (meistens) an den richtigen Stellen versehen sind und, obwohl man vielleicht aufmerksamer lesen muss als bei anderen, doch Sinn machen. Ihr würde der Stil gefallen, hat sie hinzugefügt. "Gott sei Dank" war dieses Gespräch noch vor meiner Maturaarbeit (Die österreichische Matura entspricht dem deutschen Abitur.). ;) Das hätte allerdings vermutlich nicht einmal einen Unterschied gemacht, weil ich den Stil ja doch nicht verändert hätte.
Worauf ich eigentlich hinaus will, während ich hier das vor mich hintippe, was mir gerade durch den Kopf geht: Ich werde versuchen, soweit es geht, nicht mehr nur wild mit nüchternen, offenbar nur mäßig interessanten Fakten um mich zu werfen, sondern mehr über mein Gefühlsleben preiszugeben. Natürlich unter der Voraussetzung, dass es das ist, was die Leserschaft zu lesen wünscht. ;)
Mein Ideal, oder wie auch immer man das bezeichnen mag oder sollte, wären Beiträge in der Art wie auf diesem Blog, den ich vor kurzer Zeit per Zufall gefunden habe. Er ist leider schon eine Weile inaktiv, aber dennoch durchaus lesenswert: buchstabensuppe.blogger.de
Vielleicht blogge ich einfach, wenn meine Schreibkraft mal zu sehr erschöpft ist, um sinnvolle Sätze von mir zu geben, nur Fotos. Ein Bild sagt schließlich mehr als tausend Worte, nicht wahr? :)
Auf der anderen Seite der Gestaltungsschiene bin ich jetzt, 10 Tage nach meinem ersten Eintrag, wenn mich mein Zeitgefühl, das in den Ferien (Jaha, eine Woche noch!) doch etwas zu wünschen übrig lässt, nicht trügt, schon wieder versucht, die Gestaltung meines Blogs zu verändern. Ich denke zwar, dass ich erstmal klein anfangen werde, Schriftart ändern oder sowas zum Beispiel. Aber vielleicht sollte ich mich auch mal wieder mit den HTML-Befehlen vertraut machen. Irgendwann vor langer Zeit konnte ich schonmal ein paar.
Zum Glück gibt's das Internet, irgendwo in seinen unendlichen Weiten wird sich ja doch eine Hilfestellung dazu finden.
Bis dahin, möge euch der Wettergott ein wenig gnädiger sein als mir. Hier regnet es schon den ganzen Tag durchgehend, mal etwas mehr, mal etwas weniger, aber auf jeden Fall so, dass man am liebsten nicht vor die Tür gehen möchte.
Solltet ihr irgendwelche Anregungen, Wünsche oder ähnliches haben, nur keine falsche Scheu, immer her damit!
Beschwerden sprechen sie bitte in ein Sackerl (eine Tüte!) und stellen es (sie) vor die Tür! :)
Kinder
Gestern im Zug hatte ich mit meinem Freund eine ziemlich angeregte Diskussion.
Ich lerne im Moment für eine Prüfung über "Heilpädagogik und Inklusive Pädagogik" Ende September. Dazu gibt's ein Kapitel über die Bildung behinderter Menschen in der NS-Zeit. In dieser Zeit wurden etwa 350.000 Zwangssterilisationen durchgeführt, ungefähr 200.000 davon bei Insassen von Heil- und Pflegeanstalten, im Zuge der Eugenik.
Eugenik ist im Prinzip "Erbhygiene", mit dem Ziel der Pflege des Erbgutes und der Vermeidung der Weitergabe von Schädigungen. Die Sterilisationen wurden bei sogenannten Erbkrankheiten durchgeführt, zum Beispiel bei "angeborenem Schwachsinn".
Mein Freund war der Meinung, dass eine Sterilisation gar nicht so dumm ist, um eine Weitergabe des kranken Erbgutes zu vermeiden. Er übersah dabei allerdings, dass diese Zwangssterilisationen (von dem mal abgesehen, dass ja niemand zu irgendwas gezwungen werden darf) vor allem bei geistig behinderten Menschen durchgeführt wurden. Also bei Menschen, die selbst nicht in vollem Ausmaß über diese Sinnhaftigkeit des Kinder Kriegens nachdenken könnten. Außerdem ist mittlerweile nachgewiesen, dass geistig behinderte Menschen normalerweise nicht geistig behinderte Kinder bekommen. Körperbehinderte sind ja eigentlich durchaus in der Lage, ihre Situation abzuschätzen und zu entscheiden, ob sie fähig sind, ein Kind zu erziehen.
Ich selbst finde es auch erschreckend, dass es Eltern in Deutschland bis 1991 vor der Volljährigkeit des Kindes erlaubt war, zu entscheiden, ob ihr Kind sterilisiert wird oder nicht. Vor allem bei weiblichen, intellektuell beeinträchtigten Menschen wurde diese Methode auch in Österreich bis zum Verbot im Jahre 2001 angewendet.
Im Endeffekt bin ich immernoch der Meinung, dass die Sterilisationen nicht gerechtfertigt sind. Schließlich ergibt sich das Recht auf Kinder aus den Rechten auf Menschenwürde, Gleichheit und freie Entfaltung der Persönlichkeit, dem Schutz von Ehe und Familie und dem Benachteiligungsverbot gegenüber Menschen mit Behinderung.
Wie denkt ihr darüber?
Eine annähernd zum Thema passende Anekdote zum Schluss:
Auf derselben Zugfahrt in demselben Abteil war eine Oma (Sie hat von ihren Enkelkindern gesprochen, sonst hätte ich "ältere Dame" gesagt.^^), die uns raten wollte, doch noch während des Studiums Kinder zu bekommen. Wir hätten dann immer irgendeinen Studienkollegen, der mal schnell auf das Kind/die Kinder aufpasst. Später, wenn man schon mal im Berufsleben steht, ist die Karriere wichtiger, angeblich.
Sie hat da halt von ihrer Tochter gesprochen, schon 35 Jahre alt und jetzt 2 Kinder von 6 und 3 Jahren.
Ich war leicht überfordert. Ich meine, ich bin doch erst 19, stehe am Anfang meines Studiums und, obwohl ich mit meinem Freund nur schon besprochen habe, wie viele Kinder er möchte, hab' ich noch keine Vorstellung davon, wann ich meine Kinder möchte.
Als Gegenbeispiel zu dieser fremden Frau hätte ich übrigens die Schwester meines Freundes. Sie hat einige Jahre bei einem Radiosender gearbeitet, war jetzt in Karenz (Ihr Sohn ist 1 Jahr alt.), während der 3 Monate Vaterkarenz, in der ihr Mann gerade ist, arbeitet sie wieder und dann geht sie wieder in Mutterschutz. ;)
Irgendwie hat die Oma zwar recht, aber ich denke nicht, dass ich in ein, zwei Jahren schon bereit bin, ein Kind zu bekommen.
Ach, wir Weicheier...
... haben es tatsächlich nicht länger als eine Nacht und einen halben Tag ohne einander ausgehalten.
Gestern am Nachmittag hab' ich dem Hasen (nachdem wir, um ihm eine bessere Lernphase zu ermöglichen, eine Nacht getrennt geschlafen haben - Anmerkung der Redaktion) eine SMS geschrieben und gefragt, wie er denn geschlafen hätte. Er hat - erstaunlicherweise - kurz darauf geantwortet, er hätte nur schwer einschlafen können, geschlafen hätte er aber relativ gut. Aber er wäre jetzt alleine zuhause (Er ist das genauso wenig gewöhnt wie ich, er ist der jüngste von 4 Geschwistern.), er käme jetzt zu mir. Ich hab' mich gefreut wie ein Honigkuchenpferd, weil ich mir genau das erhofft hatte.
Ich hab' wirklich nur äußerst schwer einschlafen können. Ich war um 22 Uhr in meinem großen Bett, hab' dann gelesen bis Mitternacht ungefähr und hab' dabei schon mehrmals gegähnt. Nachdem ich das Buch (Stephen King: Wolfsmond - falls es wen interessieren sollte) weggelegt hab', bin ich noch eine gefühlte Ewigkeit wach gelegen. Erst, als ich mir mein Hörbuch (David Safier: Mieses Karma) am iPod eingeschaltet habe und den neben mir laufen hab' lassen, bin ich eingeschlafen. Falls jemand das Buch oder Hörbuch kennen sollte: Ich hab' nicht mal mehr mitbekommen, dass die Frau ihren Preis bekommen hat. Geschweige denn, dass sie gestorben ist. ;)
Offensichtlich fehlen mir "menschliche Geräusche", wenn er nicht da ist. Wenn er neben mir liegt, höre ich doch seine Atemgeräusche, spüre seine Körperwärme und so weiter...
Auf jeden Fall haben wir heute wieder gemeinsam in einem Bett geschlafen. :)
Später werden wir mit dem Zug in unsere Studienstadt fahren, weil er morgen seine wichtige Prüfung hat. Jetzt sitze ich zuhause im Wohnzimmer, lausche den Gesprächen meiner Mutter mit meinen Großeltern, sehe meinem Vater über den Laptoprand beim Lesen zu und tippe nebenher diese paar Zeilen. Eigentlich sollte ich noch etwas lernen. Aber dazu hab' ich irgendwie viel zu wenig Lust.
Obwohl dieser Tag so ein Nieselregentag ist, an dem man sonst eh nicht so wirklich etwas anderes anfangen kann. Außer lesen. Oder fernsehen. Oder kuscheln. Was ja wegfällt, weil er lernen muss. Ich wollte eigentlich heute spazieren gehen. Mit der Kamera. Aber erstens ist's irgendwie zu kalt. Und zweitens ist meine Kamera im Moment mein Heiligtum. Damit darf kein Wasser in Berührung kommen.
Dumme Sprüche
Schneit es im September,
schau auf den Kalender,
vielleicht ist schon Dezember?!
Mehr zu meinem Wochenende und so später.
|
|