Wie das Leben so spielt...
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19
März
It's tournament time!

Montag-Abend ist Volleyball-Zeit. Meine geliebte Sportart, die ich erst mit 15, 16 Jahren so richtig für mich entdeckt habe. Vorher spiele ich mit den Nachbarn im Garten ein bisschen hin und her, zur allgemeinen Beschäftigung im Sommer. Oder mit den Freunden bei Amateur-Turnieren mit anderen Pfarren. Auf der Suche nach einer neuen Sportart, weil das Schwimmen irgendwann ausfiel, das Hallenhockey nichts für mich war, und so weiter, bin ich schlussendlich beim Volleyball gelandet. Und war damit sehr zufrieden, mit Ausnahme der Streitigkeiten, die gerade in vollem Gang waren, als ich zum Verein stieß. Schlussendlich spaltete sich ein Teil vom Verein ab, man drängte mich, mich für eine Seite zu entscheiden. Ich entschied gar nichts so richtig, sondern blieb einfach beim „Stammverein“ an sich.

Montag-Abend also. Ein Kollege fragte mich, ob ich am Samstag schon was vorhätte. Da sich die noch ausständigen Arbeiten aus dem auslaufenden, vergangenen Semester schon in Grenzen halten und die neuen Aufgaben aus dem aktuellen Semester noch nicht so richtig angelaufen sind, hab' ich am Samstag noch gar nichts geplant.
Ob ich denn bei den Akademischen Meisterschaften mitspielen wolle. Ihnen würde noch ein Ersatzmädel fehlen.
„Hä? Ersatzmädchen?“
„Ja, es müssen immer 3 Mädchen am Feld stehen. Und unsere Ersatzspielerin ist gerade ausgefallen. Jetzt suchen wir noch eine.“
Ich ließ mich erstmal nicht zu einer fixen Zu- oder Absage hinreißen.
„Und - vorausgesetzt, ich würde am Samstag spielen - welche Position wäre das?“
„Außenangriff oder Diagonalspieler.“
Nicht meine Stammpositionen oder favourits, was möglicherweise auch mit meiner leichten Unfähigkeit zum Smash zusammenhängt, aber egal.

Schlussendlich hab' ich zugesagt. Nicht ganz ohne Bauchweh: Sie haben sich zwar das schwierigste Aufstellungssystem (5-1-System), was naturgemäß viele Wechsel innerhalb der eigenen Mannschaft, auf dem eigenen Feld erfordert, damit jeder auf dem ihm angestammten Platz steht, ausgesucht, beherrschen es aber nicht so richtig, verkomplizieren es unnötig beziehungsweise verteilen die Spieler einfach nicht sinnvoll (Eine nicht springende Blockspielerin ist bei einer Netzhöhe, die auf Männer ausgelegt ist, einfach kompletter Nonsense.).
Mal sehen, wie das am Samstag wird.
Jedenfalls träume ich schon seit Montag davon, dass wir mit dem System, bei dem zwei Verständniswelten aufeinander prallen, einfach nicht zurecht kommen... Liegt vielleicht auch daran, dass sie mir gesagt haben, Vorgabe wären die Top 3, weil sie beim letzten Mal vorige Woche auch Zweiter geworden wären. Juhu...


 
 
15
März
Vorsicht, eckige fliegende Untertasse!

Wenn's so weitergeht, könnte sowas wirklich auf die Leute in meiner näheren Umgebung zukommen.
Wenn's so weitergeht, verlier' ich noch mehr die Beherrschung.
Wenn's so weitergeht, bleibt's nicht bei Tränen der Verzweiflung.

Mein Laptop hat - wie schon mal kurz angedeutet - seit ein paar Wochen die Angewohnheit, mich willkürlich aus dem WLAN-Netzwerk zu schmeißen. Er erkennt dann zwar noch, dass es verfügbar ist, eine Verbindung sieht er aber als unmöglich an. Funktionstüchtigkeit besteht nur, wenn ich mich direkt neben den elterlichen Stand-PC, hinter dem sich der Router versteckt, setze. Aber wozu hab' ich einen Laptop, wenn ich mich erst recht nicht vom Fleck bewegen kann? Wozu hab' ich mir einen Laptop zugelegt, wenn ich mich erst recht wieder an den Router kabeln muss?
Nachdem ich jetzt mehrere Stunden in wütend-verzweifelter Arbeit damit zugebracht habe, mich (teilweise über das Handy) durch diverse Internetforen zu arbeiten, zu quälen, hab' ich drei Sachen umgestellt, die innerhalb meiner Macht lagen.
Was von den drei Dingen es jetzt tatsächlich war, oder ob die Kombination den Erfolg ausmacht, kann ich nicht sagen, aber immerhin funktioniert es jetzt soweit...
Möge mir das Glück weiterhin hold sein!

Zur Beruhigung und Belohnung hab' ich mir jetzt erstmal eine Biskuitroulade (Mhm, dieses Instant-Zeugs schmeckt ja lecker. Aber egal, den Zucker brauch' ich...) und einen Energydrink gekauft. Vielleicht geh' ich nachher noch meditativ Puzzle bauen...


 
 
13
März
Wir gebärden (uns) wie wild!

Ich bin ganz überwältigt, weiß gar nicht so richtig, was ich sagen soll. Das waren gestern einfach so viele Eindrücke, so viele erste Eindrücke. Gott sei Dank waren es nur eineinhalb Stunden, sonst hätte mein Hirn das wahrscheinlich nicht geschafft, zu verarbeiten.

Gestern war meine erste Gebärdensprachkurseinheit. Nach einer kurzen Einführung über Kultur und Sprache der Gehörlosen, ging's so richtig los.
Recht viel kann ich noch nicht sagen, aber ein paar Dinge bring' ich raus. Eine Katze frisst eine Maus, zum Beispiel. ;) Und natürlich, wie ich heiße. Dieser ganze Kurs wird mir noch einiges an Übung abverlangen, alleine das (internationale) Fingeralphabet mit einer Hand ist schon mal eine Herausforderung. Das mit beiden Händen, das wir als Kinder auch so oft gebraucht haben, ist - mit ein paar kleinen Abwandlungen, die, wie ich glaube, einfach im Laufe der Zeit entstanden sind, da die offiziellen Handbewegungen nicht so weit abweichen - zwar auch gebräuchlich, aber nur in Österreich.
Die größte Challenge wird aber sicherlich die Angewohnheit, lautlose Lippenbewegungen zu machen. Bei der Konzentration, die ich alleine auf die Gebärden verwenden werde müssen....


 
 
11
März
That feeling...

Dieses Gefühl, etwas geleistet zu haben.
Das Wissen, das letzte Hemd gegeben zu haben.
Endlich wieder einmal Schrammen am Ellbogen, endlich wieder einmal das Gefühl, in dem Sport, den ich spät aber doch für mich entdeckt habe, alles gegeben zu haben, was mir möglich war, gekämpft zu haben, um jeden Ball davor zu bewahren, auf dem Boden aufzuprallen.

Dieses Gefühl, für seine Leistungen nicht belohnt worden zu sein.
Das Wissen, nicht den Erwartungen, vor allem den eigenen, zu entsprechen.
Das Gefühl, unzureichend zu sein.
Das Wissen im Hintergrund, bei der letzte Arbeit nur knapp an der Negativität vorbeigeschrammt zu sein.
Und die Angst, beim nächsten Mal, bei diesem Mal, wieder alles falsch zu machen.


 
 
10
März
Improvisation

Am Samstag gehe ich kurzerhand zu einem Konzert der Hippie-Cellistin. Der Hase kommt mit, die Bratschistin ist (in ihrer Rolle als Schwester der Hippie-Cellistin schon fast gezwungenermaßen) auch da, genauso wie der Sonderschullehrer und die Volontärin.

Ein Improvisationskonzert.
Ich wusste ungefähr, was mich erwartete, hatte schon einmal ein Improvisationsstück der Hippie-Cellistin gesehen und gehört. Nicht unbedingt meine Lieblingsmusik, aber um der Hippie-Cellistin willen...
Nach der Ankunft muss ich sofort an die frische Luft. Ich weiß nicht, was den Ausschlag gegeben hat, aber die aufsteigende Übelkeit muss bekämpft werden. Sie verflüchtigt sich in leichte Bauchschmerzen.
Das erste Stück, das mit dreimaligem Ab- und wieder Aufdimmen der Beleuchtung angekündigt wird, ist vom neu gegründeten Trio der Hippie-Cellistin. Es steht eine Mikrowelle mitten auf der Bühne und der Hase sagte schon im Vorfeld: „Da macht jetzt dann wer Popcorn...“ Tatsächlich. Und nach mehrmaligem Herumbasteln an den Einstellungen legen alle beim „Pling!“ der Mikrowelle ihr Instrument nieder.
Danach eine Soloimprovisation. Mit der Stimme. Fesselnd. Ungewöhnlich, aber weghören ist unmöglich. Ich sitze zentral in der Mitte des Publikumsraumes, quasi im Kreuzfeuer der Boxen. Gedanken, die in wirbelnden Strömen durch mein Hirn rasen, und von denen doch kein einziger so richtig fassbar ist. Moment, „singt“ die da jetzt wirklich alleine dreistimmig?!?!
Danach eine Pause, wir sprechen leicht verstört über die Darbietung. Plötzlich meint der Hase: „Unser altes Auto hat sich auf der Autobahn auch so angehört...“ Spricht das jetzt für den alten Toyota oder eher für die Solistin?

Nach der Pause noch eine etwa halbstündige Darbietung von einem Trio, das offenbar unter der Leitung der Lehrerin der Hippie-Cellistin steht.
Mit den ungewöhnlichsten Dingen werden die Saiten der verwendeten Horizontalsaiteninstrumente (Und damit halte ich mich an die Beschreibung in dem offiziellen Programmblatt, das ausgegeben wurde.) zum Schwingen und Klingen gebracht, Klangschalen, Holzstäbchen, Gläser,... Ist das ein aufziehbares Spielzeugauto?!
Sie spielen, bis Blut fließt, und noch weiter.

Das Chormitglied, das wir an diesem Abend als die Begleitung der Bratschistin kennen lernten, fragt uns im Anschluss, was wir da jetzt interpretieren würden.
„Keine Ahnung...“, war meine vorsichtige Antwort.
„Also, zum Schluss war's für mich ein Liebeslied“, hört man vom Sonderschullehrer, der mit der Volontärin und der Hippie-Cellistin unabhängig offenbar dasselbe Gesprächsthema aufgegriffen hat.
Der Hase zuckt die Schultern.
„Irgendwie erinnern sie mich ja an Schimpansen auf Koks“, meint das Chormitglied.
Erleichtert über diese freche Feststellung, sage ich grinsend das, was mir schon von Anfang an durch den Kopf spukt: „Ich dachte eher an enthemmte, vielleicht epileptische Erdmännchen.“
Wir lachen.

Es ist mir nach wie vor unverständlich, wieso man als Musiker, die doch immer so bedacht sind auf ihre sündhaft teuren Instrumente, die sie ja auch ein Stück weit lieben, sein Klavier (oder ähnliches) mit einem Stück Holz malträtiert. Oder mit einem Eisenstäbchen über die Saiten schrammt. Das will einfach nicht in meinen Kopf.
Aber es ist mir immer wieder ein Genuss, zu sehen, wie schnell man sich mit manchen Menschen gut versteht. So wie mit dem Chormitglied. Ein quasi unbekannter Mensch, mit dem man nach wenigen Minuten und nur wenig Gespräch herzlich lachen kann.


 
 
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