Restart
Funkstille. Fast einen Monat lang. Ziemlich... ärgerlich. Beschämend. Peinlich. Was auch immer... Sogar mittendrin das Spiel mit dem Gedanken, einen gänzlich neuen Blog zu starten. Woanders. Bei null beginnen.
Jetzt der Versuch des Neustarts. Neuer Start, neue Schrift.
Aber gibt ja Gründe für die Pause. Den Hasen, der eigentlich erst der Stein war, der die Bloggerei ins Rollen gebracht hat. Und der jetzt auch Zeit in Anspruch nimmt. Die Uni, die mich mit diversen Aufgaben eindeckt. Mit so tollen Aufgabenstellungen wie "Vergleichen Sie die Bedeutung des Interpreten in den hermeneutischen Konzepten von Dilthey und Gadamer." Schön. Das, was ich mir gewünscht habe. Eindeutig.
Und dann noch die Aktivitäten mit der Familie und den Freunden unter einen Hut bringen. Die vielen Wochenenden, die ich in der Heimat verbracht habe. Die Kosten und die Zeit, die dabei draufgegangen sind. Die vielen Wochenenden, die, in ähnlicher Weise verbracht, noch folgen werden. Das alles lässt mich jetzt schon stöhnen.
Oftmals habe ich daran gedacht, einen Blogeintrag zu verfassen. Die Anlässe waren unterschiedlicher Art. Die Aussage des Ex-Hauptmieters, Oberösterreicher seien gemütlicher als die Leute aus anderen Bundesländern, zum Beispiel. Rassismus innerhalb des eigenen Staates?! Kein Wunder, dass die rechte Partei 20% bei den letzten beiden Wahlen gemacht hat...
Oder die vielen Fehltritte, die bei Anlässen, bei denen die Kirche mit Menschen besetzt ist, die sonst nie den Fuß über ihre Schwelle bringen, passieren. Wie bei der Firmung meines Bruder letzten Samstag. Auch wenn der Chor in der Kirche singt, ist das kein Konzert. Also klatscht man nicht mit! Und schon gar nicht im falschen Takt! Auch, wenn der Pfarrer das tut. Und selbst, wenn der Pfarrer sagt, das Pfarrbuffett hätte eine kleine Erfrischung vorbereitet, bedeutet das nicht, dass man aufstehen und rausstürmen darf, Himmel-Herrgott!
Und so sitze ich jetzt hier am Schreibtisch, und ärgere mich über das Wetter, das ja nie passend ist zum Lernen. Wenn's schön ist, will ich ja lieber draußen sein. Und wenn's nicht so schön ist, beraubt mich das jeder Lust, auch nur irgendetwas zu machen.
Frust?!
Die Suche nach Mitfahrgelegenheiten heute Abend ist frustrierend ergebnislos, sonst gibt es nichts wirklich Dringendes zu tun, außer das Fotopuzzle, das das Geschenk für den Hasenbruder und die Hasenschwägerin zur Hochzeit wird, zu bestellen, wo ich im Moment an einem Punkt angelangt bin, an dem nichts weiter geht, weil der Karton dazu einen Titel verlangt, mir aber noch nichts Sinnvolles eingefallen ist und der Hase in solchen Dingen nicht gerade hilfreich ist. Ich hab' sogar schon Wäsche gewaschen, das einzige, was mir noch zu tun übrig bleibt, ist den Flur zu saugen. Meine Kreativität, die ich für die Weiterführung jeglicher schriftstellerischer Ergüsse brauchen würde, lässt zu wünschen übrig. Das Buch, das ich im Moment lese, möchte ich nicht schon fertig lesen, weil meine Oma mir heute ihr eigenes Exemplar dieses Werkes nach Hause geliefert hat. Das Angebot möchte ich nicht sinnlos verstreichen lassen, nur, weil ich in meiner Studentenbude das Bibliotheksexemplar schon auffresse. Außerdem brauche ich ja noch irgendwas für die Zugfahrt nach Hause, auf die es wohl oder übel hinauslaufen wird.
Vorrübergehend deswegen noch ein paar Bilder, die ich Ende Oktober des Vorjahres bei einem Besuch meiner Eltern und Geschwister geschossen habe.


[Edit 16:26]
Die Suche nach Mitfahrgelegenheiten gestaltet sich immer schwieriger. Wieso zum Teufel fährt immer zu den Zeiten, die ich bräuchte, niemand?
Die Puzzle-Sache ist in eine Sackgasse geraten. Die Titel-Geschichte haben wir verworfen, würde doch seltsam aussehen. Die Bezahlung ist das nächste Problem: Sie funktioniert nur via PayPal, Kreditkarte. Super, weder ich noch der Hase haben eine. Der Hase erreicht seinen Vater nicht, hat die Sache aber jetzt an seinen Schwager delegiert. Die Anlieferungsadresse ist aber trotzdem meine, damit kein Betroffener irgendetwas vorher erfährt. Kompliziert, diese Dinge...
Du seltsames Vieh
Ja, der Kater - einer von denen, die der Hasenfamilie gehören - blieb freiwillig in dieser Position ... sitzen. ;)

Tage des Seufzens
Es gibt diese Tage, an denen man sich einfach nur verkriechen möchte. Niemanden sehen, vielleicht mit der Ausnahme des Freundes. Einfach nur auf der Couch oder im Bett herumlümmeln, sich in die Decke einkuscheln. Tee, Kakao oder sonst was trinken. Lesen, fernsehen, schreiben. Oder vielleicht etwas Neues lernen, Gitarre spielen, zum Beispiel.
Woran liegt es? Diese Teilnahmslosigkeit, Lustlosigkeit?
Daran, dass mich heute Morgen der Blick auf den Wecker dermaßen aus dem Bett katapultiert hat? Dass ich in der gestrigen Nacht vollkommen davon überzeugt war, dass das Blockseminar um 9:45 beginnt, obwohl es das tatsächlich schon eine Stunde früher tut? Dass ich innerhalb einer Viertelstunde an der Universität sein hätte sollen, wofür ich normal etwa eine halbe Stunde brauche, wenn ich mich beeile? Ich schrieb der Lehrveranstaltungsleitung eine SMS, da sie gemeint hatte, man solle Bescheid sagen, wenn man nicht kommen würde, um die Anzahl der Leute bei Exkursionen feststellen zu können. Im Endeffekt war ich eine Viertelstunde zu spät, genauso, wie ich es vorausgesagt hatte.
Und jetzt liege ich auf der Couch, der Fernseher läuft, ohne das sich etwas davon ernsthaft mitbekommen würde, was da über den Bildschirm flimmert. Die Tasse Tee vor mir wartet darauf, getrunken zu werden. Oder versehentlich über „Schildi“, die Kuschelschildkröte, die ich zum Weihnachtsfeste 2012 vom Hasen geschenkt bekam, vergossen zu werden. Bei meiner Stimmung und meinem Geschick würde mich das nicht wundern.
Und eigentlich sollte ich doch lernen, all die Hausaufgaben erledigen, die bis Freitag getan werden müssen. Damit in den Osterferien endlich mal Zeit dafür ist, diese verdammte verschleppte Schleimbeutelentzündung und meine schmerzend verspannten Schultern auszukurieren.
Diese Lustlosigkeit...
Daran kann nicht mal das wunderschöne Wetter etwas ändern.
Mehr als einen Seufzer kann man da doch eigentlich gar nicht von sich geben.
Streitfrage
Eigentlich ist es wirklich dämlich. So richtig sinnlos. Einfach eine Kleinigkeit, eine Mücke, die zu einem Elefanten gemacht wurde.
In der ersten Woche meines sportlichen Winterurlaubes, den ich mit Freunden verbracht habe, haben wir uns, vor allem auf Bestreben des Hasen hin, einmal an die inoffizielle Talabfahrt gewagt. Der Hase wollte sich diese Strecke, die eigentlich nur aus ein paar ausgefahrenen Waldwegen und Streckenabschnitten quer über Felder besteht, die sonst eigentlich nur von den Einheimischen benutzt wird, endlich mal ansehen. In den ungefähr 20 Jahren, die er nun schon in dieses Gebiet fährt, war nicht einmal genug Schnee, um diese Unternehmung auch nur zu versuchen. Bis auf das Jahr 2014...
Als wir verschwitzt, schon etwas orientierungslos und mit den Kräften beinahe am Ende endlich in der Gondel - eine der letzten, die an diesem Tag überhaupt fuhren - saßen, fiel mein Blick auf ein Werbeplakat, das einen Fotocontest der Bergbahn-Gesellschaft anpries, bei dem man eine Party für 50 Leute gewinnen konnte. So mit Schankwagen und allem Drum und Dran. Das Thema war „Genuss-Schifahren“.
Der Hase, die Bratschistin und ich kamen auf die glorreiche Idee, aus den sagenhaft guten Rippchen, die es am Abend geben sollte, eine Piste zu bauen und ein selbstgebasteltes Schifahrermännchen darauf herunterfahren zu lassen. Getreu dem Motto „Genuss (nach dem) Schifahren“. :) Nachdem wir das Mäxchen aus einem Bananenstück als Bauch, einer Gummibärchen-Kirsche als Kopf mit dem oberen Teil eines Gummibärchen-Cola-Fläschchens als Mütze, Zahnstochern als Arme und Beine, Zahnstocherhüllen als Stöcke und Teilen von Mannerwafferln als Sportgeräte zusammengebastelt hatten und beim Abendessen mit meiner Kamera die Fotos schoßen, versprach ich, das ausgewählte Wettbewerbsfoto ehestmöglich hochzuladen.
Nun war ich erst noch eine Woche auf Urlaub, dann war es Zeit, sich wieder der Uni zu widmen und danach habe ich es - ehrlich gesagt - auch einfach vergessen. So wichtig war es mir dann auch wieder nicht... Als ich am Dienstag-Abend der Hippie-Cellistin und der Bratschistin einen Link zu einem außergewöhnlichen Orchesterprojekt (Die spielen auf Gemüse!) schickte, fragte mich die Bratschistin, ob ich denn das Foto schon eingeschickt hätte. Ich musste verneinen und machte mich erstmal schlau, ob denn die Einreichfrist schon vergangen war.
Das zwar offenbar nicht, eine Einreichfrist als solche gab es gar nicht, die Stimmfrist allerdings endet am Sonntag. Ich war skeptisch, ob das überhaupt noch sinnvoll wäre, mitzumachen, und sah nach, wie viele Stimmen denn der Führende hatte. Es waren knapp 400. Ein Ding der Unmöglichkeit für 5 Tage, wenn man mich fragt. Das habe ich der Bratschistin dann auch zu erklären versucht.
Mit wunderbaren Folgen. ôo Sie bat mich, ihr das Foto zu schicken. In der Annahme, sie würde es hochladen wollen (Und die war auch richtig...), habe ich ihr die Arbeit abgenommen, es selbst hochgeladen und ihr dann den Link gesendet. Vom Arbeitsaufwand her wäre das auf dasselbe rausgekommen. Unglücklicherweise hat mein neuer Laptop die Angewohnheit, Bilder automatisch im richtigen Format anzuzeigen. An und für sich ja eine nette Erfindung. Sollte man die Bilder dann allerdings irgendwo hochladen, erscheinen sie dort wieder im Originalformat. Kann ich ja nicht riechen, schmecken,... Das wurde mir dann als Erstes vorgehalten. Die Bratschistin schrieb mir eine angesäuerte Nachricht, wieso ich es hochgeladen hätte. Sie hätte das Bild wenigstens noch gedreht.
Ich habe versucht zu erklären, dass ich ihr quasi Arbeit abnehmen wollte und das Format des Bildes für mich nicht ersichtlich war. Die Antwort bestand in einer Anschuldigung zum Egoismus. Ich hätte jetzt einen Monat lang Zeit gehabt, das zu regeln, und jetzt, wo sie's gemacht hätte, hätte ich doch auf einmal Zeit gefunden. Mein Gegenargument der Freundlichkeit, ihr einen Gefallen tun zu wollen, weil es ihr offenbar wichtig war/ist, wurde mit der Aussage, dass es ihr Spaß gemacht hätte, dabei zu sein, und es mir doch offenbar egal war, zurückgeschmettert.
Ich bin mir nach wie vor keiner Schuld bewusst. Mein Gott, eine Party für 50 Leute... Ich kann auch ohne eine solche Party weiterleben, ohne ordentliche Ausbildung wird's halt nix. Also, erstmal Uni-Abschluss!
Trotzdem habe ich ihr - um des Friedens Willen - angeboten, ihr das Bild zu schicken, meinen Eintrag zu löschen, um ihr zu ermöglichen, es selbst hochzuladen. Tja, unglücklicherweise haben die Betreiber des Gewinnspiels keine „Undo“-Funktion eingebaut. Seit der Nachricht darüber habe ich nichts mehr von der Bratschistin gehört. Ich kann im Moment nicht einmal sagen, ob sie sauer auf mich ist (Wobei ich ja nicht wissen konnte, dass es keine Lösch-Funktion gibt, oder?) oder nicht.
[Ich hätte - wenn es schon bis zum Löschvorschlag gekommen wäre - zumindest noch ein „Ist schon gut.“ oder „Naja, kann man nix machen.“ geschickt...]
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