Ich muss sagen, ich bin immer noch total von den Socken. Das hat mich einfach umgehauen gestern. Wahnsinn! Da fehlen mir echt die Worte.
Vor 2 oder 3 Wochen hab' ich den ersten WG-Abend in der neuen Besetzung abgehalten. In meinem alten (beziehungsweise offiziell ist es ja noch meines...) Zimmer haben wir uns alle auf die Couch gesetzt und geredet, gescherzt, gelacht, bis es halb 1 Uhr früh war. Das hat für den Hasen und mich bedeutet, dass wir zu Fuß heimgehen mussten, aber egal.
Ich habe - weil das anscheinend sonst keiner tut - mal die Post hochgetragen (damals genau wie gestern) und durchsortiert. Darunter war auch ein Brief an mich von der Hausverwaltung. Zum Zwecke einer Neubewertung der Immobilie käme ein Sachverständiger entweder am Mittwoch, dem 16. 10., oder am Mittwoch, dem 23.10., jeweils zwischen 16 und 20 Uhr. Wir haben uns erstmal alle gewundert, was der Zweck hinter dieser Neubewertung sein sollte: Wird das Haus verkauft? Oder renoviert? Die dringendere Frage daran war aber: Welche Konsequenzen hat das für uns?
Letzten Mittwoch war ich dann, um so gut wie möglich zu tarnen, dass ich mich im Moment nicht wirklich in der Wohnung aufhalte, nach der Uni da und hab' gewartet. 4 Stunden lang. In der Zeit hab' ich zwar ein bisschen gelernt, aber naja... Ich war danach (und auch schon währenddessen) relativ sauer, dass ich 4 Stunden sinnlos dort verbracht habe. Ich meine, ich hab' auch Besseres und Wichtigeres zu tun, als auf einen Sachverständigen zu warten, der dann nicht auftaucht. ôo Beziehungsweise hat sich mir die Frage gestellt, warum die mir nicht einfach einen fixen Termin geben. Wenn ich nicht studieren würde, hätte ich mir dafür gleich 2 Nachmittage frei nehmen müssen. ôo
Aber zurück zum Thema.
Gestern um 19:00 Uhr oder so kam dann der Sachverständige und bat mich, sich mit mir einen gesonderten, persönlichen Termin ausmachen zu dürfen, weil es ihm heute nicht gut ginge und er schon komplett müde und so weiter wäre. Für mich kein Problem, wir machten uns einen Termin für 6. November aus, da bin ich dann auch wieder durchgehend in meiner Wohnung. Bei der Gelegenheit hab' ich dann auch noch nachgefragt, was es mit dieser Bewertung auf sich hätte. Er meinte, er könne uns da ein Infoblatt geben, es wäre so, dass das Haus ja zu zwei Dritteln der evangelischen Kirche und zu einem Drittel einem Privateigentümer gehöre. Der Teil war mir bekannt, das hatte der Ex-Hauptmieter schon des öfteren erwähnt.
Jetzt wäre es halt so, dass dieser Privateigentümer geklagt und zwangsversteigert würde. Ich hab' erstmal große Augen gemacht, dann mir das Infoblatt angesehen. Der Schuldenvermerk hat mir erstmal ein "Fuck!" entlockt. Der Mensch hat fast 1 Million Euro Schulden. Die Handballerin, eine Mitbewohnerin, die ich schon seit ihrer Geburt kenne, war ebenso geschockt wie ich.
Für unseren Mietvertrag dürfte es laut dem Sachverständigen keine Konsequenzen haben.
Ich frage mich dann ja doch, wie man es schafft, fast eine Million Euro Schulden anzuhäufen. Ich bin auch schon mit den Summen in den Inkassobriefen, die uns immer zugestellt werden, obwohl die Adressatin gar nicht mehr hier wohnt, und die ich auf der Suche nach einer Adresse, um dem Unternehmen das mitzuteilen, mal geöffnet habe, überfordert. Und die bewegen sich "nur" im vierstelligen Bereich.